Wellness und Gesundheit
Auf der Suche nach Weihnachten

Bald ist es wieder soweit, nur noch wenige Tage, und es ist Weihnachten.
Die Vorweihnachtszeit verging, wie in den letzten Jahren üblich, wie im Fluge.
Natürlich spüren die meisten Menschen schon lange, dass sich besonders diese Zeit, die eigentlich ruhig und stimmig verlaufen sollte, heute nicht mehr so anfühlt wie früher.
Selbstverständlich bleibt im Leben nichts wie es einmal war, auch das wissen wir. Das Weihnachtsfest als solches jedoch, das auf unserem christlichen Glauben, der Geburt von Jesus, basiert, kann sich inhaltlich eigentlich nicht verändern – das Fest der Liebe bleibt das Fest der Liebe.
Was also ist los mit uns? Wo ist er hin, der Zauber, der Weihnachten normalerweise umgibt?

Die meisten Menschen zwischen 30 und 60 haben ihr "weihnachtliches Gefühl" verloren.
Das Leben hat sich überall dahingehend entwickelt, dass das Außen mit seinem Konsum, seiner Schnellebigkeit und Hektik viel zu übermächtig geworden ist. Man freut sich nicht mehr an den kleinen Dingen, weil man mit den großen Geschenken beschäftigt ist und eigentlich auch überhaupt nicht mehr weiß, was sie ausmacht, die kleinen Dinge, die für uns das Wesentliche sind, und wo man sie findet.
Was ist passiert, denn im Grunde verbindet doch jeder Mensch mit Weihnachten etwas Besonderes. Sind wir zu Sklaven unserer Zeit und gesellschaftlichen Zwängen geworden? Angepasst und immer schön mit dem Strom schwimmend? Nahezu...natürlich ist an dieser Vorstellung viel Wahres dran.
Aber das ist nicht der einzige Grund.
Je älter wir werden, desto mehr verändert sich unser Inneres. Das, was uns als Menschen ausmacht, redet mit uns.
Als wir noch Kinder waren und an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubten, war Weihnachten für uns dem Himmel sehr nah. Denn als noch unbelastete Menschenwesen war unser Inneres noch eng mit seinem universellen Ursprung verbunden.
Die kleinen Dinge waren: der Duft von frisch gebackenen Weihnachtskeksen, das geschäftige, heimliche Treiben unserer Eltern, die strahlenden Lichter in der Stadt und hinter den Fensterscheiben in zahlreichen Häusern oder Wohnungen. All das faszinierte und erfreute uns. Wenn dann noch Schnee hinzu kam, und wir mit unseren Schlitten oder Gleitschuhen über die Straßen und Hügel sausten, war unsere Welt perfekt. Obwohl es draußen kalt war, waren unsere Herzen warm und voller Freude. Natürlich gab es auch Geschenke, die mit einer gewissen Vorfreude und Spannung verbunden waren. Denn irgendeinen Wunsch hatten wir immer, und es war richtig aufregend, dass wir nie so genau wussten, ob er uns auch erfüllt werden würde oder nicht.
Weihnachten, das war Festlichkeit, ein geschmückter Tannenbaum, Kerzenschein, Freunde und/oder Familie - fernere Verwandten reisten an, es wurde gemeinsam gegessen und sich ausgetauscht. Es war eine gemütliche Zeit, die sicherlich auch ihre hektischen Momente hatte, jedoch im Großen und Ganzen friedlich und wohltuend war.
Heute ist alles anders. Vieles wird als Pflicht empfunden, zum Beispiel das Schenken. Bereits vor dem Nahen der Adventszeit ist die geschäftliche Welt gerüstet mit Produkten, die man einfach haben „muss“. Damals löste ein Lego-Spielzeug oder eine Puppe unermessliche Freude aus, heute muss es eine neue X-Box oder ein besseres Handy sein.
Größer, schneller, teurer – besser? Merkwürdigerweiser empfinden wir nicht so. Was ein deutliches Signal für uns sein sollte. Denn der ganze Konsum und die dazu gehörige Hektik erzeugt in vielen Menschen Stress anstatt Glück, und wer Stress hat, kann nicht fühlen – er funktioniert...bis er dann irgendwann krank wird. Unzufrieden, weil der innere Frieden eben fehlt.
Daher ist es futsch, unser schönes Weihnachtsgefühl – konsequenterweise. Es ist das Beste, was es machen konnte: die Koffer packen und gehen. So verhalten sich unsere Gefühle immer, wenn unser übermächtiger Kopf, der es gewohnt ist, mit dem Außen zurecht zu kommen, die Regieanweisungen auch für den Rest unseres Menschseins übernimmt: sie verschwinden. Wenn die Basis nicht stimmt, wenn etwas innerlich nicht getragen , sondern nur noch funktional ist, dann sagen unsere Gefühle einfach „tschüß!“
So werden wir zu kleinen funktionalen „Maschinchen“, und unser Mensch-Sein kann gucken, wo es bleibt. Egal, welcher Teil im Menschen sich nicht traut der Regieanweisung des Kopfes Paroli zu bieten, wir bemerken: es fehlt etwas. Sogar etwas Entscheidendes, und das spüren wir.
Wo aber finden wir es wieder? Auch Weihnachten betreffend: wo finden wir es, unser schönes, liebes Weihnachtsgefühl?
Die Antwort ist ganz einfach: wir finden es in unserem Inneren. Das, was wir als Kinder erlebt und empfunden haben ist in uns gespeichert. Gerade weil wir es empfunden haben, ist es das! Unser Weihnachtsgefühl liegt eben in den vielen kleinen Dingen, die uns als Kinder fasziniert und glücklich gemacht haben. In jenen Momenten, die für uns Leichtigkeit und pures Glück bedeuteten, in denen wir einfach sein durften und gar nichts weiter „mussten“.
So erinnern wir uns heute sehr wohl daran, was für uns das Weihnachtsfest so zauberhaft und wundervoll machte, wir stehen nur ausgeliefert und handlungsunfähig in unserem Heute und lassen uns von dem Übermaß und der Hektik des Außens überrollen, indem wir es zumindest erdulden und dem ganzen turbulenten Treiben keinen Einhalt gebieten.
Daher stellen sich unsere weihnachtlichen Gefühle auch nicht ein – denn sie sind ja, wie bereits erwähnt, vorübergehend ausgezogen. Es ist auch nicht so einfach, sie wieder zurück zu gewinnen; jedoch das Weihnachtsgefühl zählt glücklicherweise zu den Gefühlen, die in uns seit Kindertagen vorhanden sind – etwas ganz anderes also als beispielsweise das Liebesgefühl, das nie als solches zurückkehrt, wenn es einmal gegangen ist.
Was können wir also tun, um die Weihnachtszeit als Erwachsene mit stetig wachsender innerer Reife wieder mehr zu genießen?
Wir können diese Reife nutzen und in unserem Inneren nachschauen, dem Ort, an dem wir wahrhaftig selbst zuhause sind, und wo wir auch Antworten auf die Fragen finden, die unser Kopf nicht beantworten kann. Hier hat sich unser heiles und wunderschönes Weihnachtsgefühl versteckt, aber es kommt gerne wieder zu uns, wenn wir es rufen.
Wenn wir das tun, wird sich auch wahre, wohltuende Balance in uns einstellen, denn in diesem Fall findet auch das Kopfzentrum einige liebe Erinnerungen in seinen Software-Speichern, und das Weihnachtsgefühl kann diese nahezu perfekt ergänzen: Herz und Kopf in Harmonie mit Qi – ist das nicht schöööön?
Versucht es einmal, es ist ganz einfach...so einfach, wie die wesentlichen Dinge des Inneren immer sind, wenn nicht das Kopfzentrum daraus so häufig etwas Schwieriges bis Unmögliches machen würde.
Das Wesentliche liegt stets in uns, und es ist doch eine gute Idee gerade an Weihnachten dort mal vorbeizuschauen, oder?

Hun Yuan Ling Tong! und ein frohes Weihnachtsgefühl zum Fest!